Der Bereich Tagesstruktur hat sich innerhalb der letzten Jahre in vielerlei Hinsicht stark weiterentwickelt. In einem mehrmonatigen und intensiven Projekt wurden mit dem Fokus auf die Bedürfnisse der Klienten und Klientinnen bestehende Angebote überarbeitet, neue Angebote entwickelt und teilweise Bestehendes aufgelöst.

Dieser Prozess beinhaltete die Veränderung auf unterschiedlichen Ebenen und betraf neben inhaltlichen Anpassungen auch räumliche und personelle Veränderungen. Nach dem Abschluss des eigentlichen Projekts läuft der Prozess der Weiterentwicklung aber stetig weiter, um den Ansprüchen und Bedürfnissen so weit wie möglich zu entsprechen und zeitgemäss zu bleiben. 

Insbesondere im Gebäude der Tagesstruktur waren vor fünfeinhalb Jahren noch zahlreiche technische Barrieren installiert, welche die selbstbestimmte Mobilität zwischen den Etagen und Räumen nicht zuliess. Die selbstständige Benützung des Lifts war ausschliesslich den Mitarbeitenden vorbehalten. Im gesamten Entwicklungsprozess wurden auch diese Themen bearbeitet und führten im Resultat zum Abbau sämtlicher Barrieren. Ein Effort in Bezug auf die Haltungsarbeit zeigte zudem Wirkung und so ist es heute vollkommen normalisiert, dass Klienten und Klientinnen im ganzen Gebäude selbstständig oder unterstützt unterwegs sind. Die Möglichkeiten werden intensiv genutzt und so herrscht eine belebte und dynamische Stimmung im ganzen Gebäude.

Weiter lag im gesamten Prozess das Augenmerk auf den Themen Mit- und Selbstbestimmung, Wahlmöglichkeit und kompetente Teilhabe. Neben den bereits erwähnten positiven Veränderungen ist es heute ein Standard, dass Klienten und Klientinnen immer aus mindestens zwei Angeboten/Tätigkeitsinhalten auswählen können und in die Gestaltung der Tagesabläufe involviert sind.

Da die Kommunikation in verbaler Sprache nur wenigen unserer Klienten und Klientinnen möglich ist, ist es zwingend notwendig, dass alternative Möglichkeiten für die Verständigung zur Verfügung stehen. Um dies sicherstellen zu können, wurde die Bearbeitung und Weiterentwicklung in den Themenfeldern der unterstützten Kommunikation (UK) stark intensiviert. So führten zum Beispiel die Definition von einheitlichen Standards und die Einführung von neuen Anwendungsmöglichkeiten zu sehr positiven Ergebnissen. Neben Schulungen und Fachinputveranstaltungen sorgt ein System bestehend aus einer Fachstellenleitung, MentorInnen in den Bereichen und Ressortverantwortlichen in den Gruppen/Abteilungen dafür, dass unterstützte Kommunikation eine spür- und sichtbar gelebte Kultur am Standort Ilgenmoos ist. 

Der Bereich Hausdienst, Reinigung und Lingerie hat sich ebenfalls stark und positiv verändert. Neben der Planungsoptimierung und der Neugestaltung von Abläufen konnte auch eine Effizienzsteigerung durch neue Geräte und Maschinen erreicht werden. Die Zentralisierung der Lingerie führte zudem zu einer besseren Auslastung der Infrastruktur. Weiter fanden einige Anpassungen zur Verbesserung der Arbeitsergonomie für die Mitarbeitenden statt, wodurch der Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz Rechnung getragen wird. Nach einigen personellen Wechseln in den vergangenen Jahren steht dem Ilgenmoos heute und unter der umsichtigen Führung des Betriebsleiters ein hochmotiviertes Team zur Verfügung, dass täglich professionelle Dienstleistungen in hoher Qualität erbringt. 

Der Entschluss, die Zusammenarbeit mit einer externen Praxis aufzulösen und direkt einen Physiotherapeuten anzustellen, hat sich sehr bewährt. Der Umstand, dass «nur» noch eine Person die physiotherapeutische Begleitung umsetzt, hat viel zur kooperativen und positiven Beziehungsgestaltung zwischen Therapeuten und den Klienten und Klientinnen beigetragen. Zudem können Veränderungen in der Anatomie besser und schneller erkannt und spezifisch behandelt werden. Seit geraumer Zeit findet die Hilfsmittelkoordination ebenfalls durch den Physiotherapeuten statt, was auch diesbezüglich zu einer klaren Qualitätssteigerung geführt hat.