Seit dem neuen Schuljahr existiert eine neue Klassenform: die EG6 von Heilpädagogin Stephanie Haefelin. In der Klasse wird mehr auf den «Ist-Zustand» der Kinder geachtet sowie auf die Stabilisierung. Der Unterricht wird mehrheitlich nach draussen verlagert. 

Die Klasse «EG6» der Heilpädagogin Stephanie Haefelin fungiert seit August 2022 als eine Art Strukturklasse. In der EG6 begegnen unsere Schülerinnen und Schüler unseren Angeboten und Abläufen. Die Kinder sind mehrheitlich aus dem Autismus-Spektrum-Bereich und brauchen anfangs engere Begleitung und eine struk-turierte, aber trotzdem freiere Umgebung. Der Unterricht findet daher zu grossen Teilen im Aussenraum statt. «Aussenlernorte besuchen wir täglich, um Raum zu schaffen, an der frischen Luft Energie loszuwerden und dort stressfrei einander begegnen zu können», erzählt Stephanie Haefelin. Die Mitarbeitenden der EG6 achten genau auf Anzeichen, Reaktionen und Möglichkeiten unserer Klientel. Die EG6 ist mit mehr Begleitpersonen aufgestellt, damit eine freiere, individuellere Schulzeit stattfinden kann.

Die EG6 erfreut sich an kleinen Fortschritten und schaut täglich, was für das Individuum möglich ist. «In unserer Klasse geht es weniger darum, sich an Strukturen anzupassen, als herauszufinden, welche Strukturen die Schülerinnen und Schüler in sich tragen und mitbringen», erklärt die Heilpädagogin.

Unsere Schülerinnen und Schüler werden genau beobachtet. Wenn ein neues Kind in die Klasse kommt, stellt sich die EG6 verschiedene Fragen: 

  • Was gefällt dem Kind? 
  • Was kann es gut? 
  • Wobei braucht es Unterstützung und welche? 
  • Wobei braucht es keine Unterstützung? 
  • Wo verstecken sich Gefahren beim alleine unterwegs sein? 
  • Was braucht es, um Neues anzunehmen? 
  • Was lehnt es ab? 

Autorinnen: Stephanie Haefelin und Stephanie Smith