Esther Maag und Vladyslava Rysenko kümmern sich als Co-Leiterinnen um die FaGe-Ausbildung am Standort Ilgenpark. Während Esther Maag kurz vor der Pensionierung steht, ist Vladyslava Rysenko am Anfang ihrer Karriere. Beide Frauen erklären, dass sie in ihrer gemeinsamen Funktion sehr voneinander profitieren. Esther übernimmt die praktische Ausbildung vor Ort und Vladyslava kümmert sich als Berufsbildnerin um den theoretischen Teil.

Esther Maag und Vladyslava Rysenko agieren als Team über zwei verschiedene Wohngruppen und zwei Generationen verteilt. Zusammen leiten die beiden den Bereich FaGe-Ausbildung am Standort Ilgenpark. Diese Kombination ist bisher einzigartig in der Stiftung Ilgenhalde. Vlada, wie sich Vladyslava nennt, schloss ihre eigene Ausbildung vor vier Jahren ab und ist auf dem aktuellen Stand, was den Standard und die Inhalte der Ausbildung für Fachangestellte Gesundheit betrifft. Esther bringt grosses Fachwissen und einen riesigen Erfahrungsschatz aus ihrer langjährigen Tätigkeit in diversen Stationen im Beruf mit. Vlada steht am Anfang ihrer Karriere, Esther tritt in ein paar Jahren in den Ruhestand. Gemeinsam sind sie ein unschlagbares Team. Gemeinsam stellten sie sich der nicht ganz einfachen Aufgabe, eine Lernende im dritten Jahr aus einem anderen Betrieb zu übernehmen.

Esthers langsam ergrauter wilder Lockenkopf steht im krassen Gegensatz zu Vladas geradem, kontrolliertem Haarschnitt mit dem perfekt geschnittenen dunklen Pony. So unterschiedlich die Erscheinungsbilder und das Alter der Frauen sind, so harmonisch sind sie miteinander. Die junge Vlada überragt die ältere Esther um einige Zentimeter und schafft es, die fotoscheue Esther für ein gemeinsames Bild für den Jahresbericht aufzulockern.

Esther lächelt warm, sie arbeitet gerne mit der tätowierten Vlada zusammen. Das ist offensichtlich. Die beiden lachen viel. Auf die Frage, ob es je Konflikte oder Schwierigkeiten zwischen ihnen gegeben hat, lachen die beiden laut. «Das gab es nie», meint Esther. Es herrscht Vertrauen und gegenseitiger Respekt unter den beiden. Esther profitiert von der jugendlichen Energie von Vlada und von ihrer Aktualität im Beruf und Vlada profitiert von Esthers grossem Erfahrungsschatz.

Esther ist in ihrer Freizeit sehr kreativ, unterrichtete früher auch viele Gestaltungskurse, ist ursprünglich gelernte Töpferin und hat bereits viele Stationen im Berufsleben absolviert. Die 24-jährige Vlada sagt von sich, dass der Stillstand für sie das Schlimmste wäre, sie mag nicht aufhören, mit nichts. Vladas Engagement, Freude und Energie ist ansteckend. Privat ist ihre grosse Leidenschaft seit Jahren der Sport. Sie boxt und hebt Gewichte und fährt gerne Motorrad. Die starke Frau schafft beim Kreuzheben 120 kg. Die beiden sind gut organisiert. Mit so vielen zeitintensiven Hobbys muss man strukturiert sein, sonst kann man nicht machen, was man schlussendlich will.

Esthers Kreativität zeigt sich auch bei der Arbeit: Erst kürzlich hatte sie die Idee, eine Bekannte in einem Spital aufzusuchen, um herauszufinden, wie sie dort die Lernendenbetreuung organisieren. Das soll uns in der Ilgenhalde helfen, die Organisation zu perfektionieren. Esther meint, wenn wir voneinander lernen und unser Können weitergeben, sei das für sich selbst genauso wie für das Gegenüber wertvoll. Da geht sie auch mal auf andere Stiftungen oder Spitäler zu. Vlada sieht das grosse Ganze: «Lernende auszubilden und ihre Entwicklung zu fördern ist eine überaus wichtige Aufgabe. Sie sind unsere Zukunft.» Vlada schätzt Esther, nicht nur für ihre Art, ihre offene Kommunikation und ihren grossen Erfahrungsschatz, sondern auch, weil Esther sehr vernetzt ist und weiss, wo sie Tipps und Inputs holen kann.

Für Esther, die gleichzeitig als Teamleiterin ihrer Aussenwohngruppe fungiert, ist eine gute Zusammenarbeit sehr wichtig. Das bedeutet, dass sie Mails auch mal liest, wenn sie frei hat und Dinge auch von zuhause aus organisiert. «Alle sollten manchmal einen Schritt auf andere zugehen. Nur so klappt eine gute Kommunikation und Zusammenarbeit», meint sie.

Die beiden sind sich einig: Das Generationen-Team sollte in der Stiftung verbreitet und weitergeführt werden. Es ist ein voller Erfolg.

Autorin: Stephanie Smith