«Wir mussten erfahren, was es bedeutet, wenn ein Kind auf der Wohngruppe stirbt. Dieses Ereignis hat uns gezeigt, wie heraus-fordernd eine solche Situation sowohl für das Team als auch für die Ilgenhalde ist», meint Bereichsleiterin Nadja Staffelbach. 

Die Wohngruppe D hat sich in den letzten Jahren zu einer spezialisierten Wohngruppe verändert, der pflegegerechten Wohngruppe. Es war die erste Wohngruppe, auf der eine Nachtwache installiert wurde. Einige neue Themen kamen auf uns zu, unter anderem «Sterben und Tod». Unsere Mitarbeitenden besuchen interne und externe Weiterbildungen und es wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, um ein Palliativ-Care-Konzept zu schreiben. 

Mitarbeitende aus den drei Bereichen Schule, Wohnen und Therapie in der Stiftung Ilgenhalde arbeiten interdisziplinär an diesem Konzept. Nicht nur werden die Abläufe rund um die Sterbebegleitung definiert, auch werden die Kinder und Jugendlichen, die auf der Wohngruppe oder in der Schulklasse sind, in diesem Konzept nicht vergessen. Rituale und definierte Abläufe helfen, begleitet Abschied nehmen zu können. In diesen Situationen sind wir alle gefordert und froh, wenn wir auf Dokumente mit klaren Abläufen zurückgreifen können. Dafür wurde die «Trauerbox» geschaffen: Sie bietet die Möglichkeit, schnell etwas Schönes zusammenzustellen, falls der Ernstfall eintritt. Der Wunsch, wie die Begleitung während des Sterbeprozesses und bis zum Eintreffen der Eltern aussieht, wird durch die Teamleitung und Bezugsperson in einem Gespräch aufgenommen.

Im Porta-Gebärdenwortschatz ist neu eine Serie zum Thema Spiritualität und Tod erschienen. Die interne Abschiedsfeier gestalten die Bereiche Wohnen und Schule gemeinsam. Die Eltern werden ebenfalls dazu eingeladen. 

Autorinnen: Nadja Staffelbach und Stephanie Smith